20. Mai 2011
Beim heutigen Frühstück gesteht mit Dagmar, dass sie sich gestern Abend noch ein paar Gedanken gemacht hat, wo ich denn bleiben würde. Sie hat gegen 23:00 tatsächlich noch mal geschaut ob das Auto da ist. Frei nach dem Motto: Ob der Bub auch wirklich gesund nach Hause gekommen ist. 🙂
Zu süß! Das ist echt mit Familienanschluss! 🙂
Heute steht tauchen auf dem Programm! Druck auf die Birne! Yes!
Auf dem zum Tauchen holen wir noch einen Freund von Wulf ab. Er soll heute mein Buddy sein. Wulf hat gestern zwar angefangen aufzurödeln aber irgendwann dann doch aufgegeben. 🙂 Nun gut, Carlos ist ein sehr guter UW-Fotograf und so wird das schon passen.
Wir starten mit Acores Diving, die im Hafen von Ponta Delgada ansässig sind. Carlos will unbedingt, dass ich eine 15l Flasche nehme. Gut, wenn er meint! Nehmen wir die. Wie lange will der unten bleiben? Bei mir dann die Kälte der limitierende Faktor sein. Sicher nicht die Luft!
Wir sind alleine mit den Skippern, einem Diveguide und Wulf an bord des Schlauchboots mit Hartschalenboden. Standard hier auf den Azoren. Aber das ist schon praktisch, dass wir alleine sind. Wir fahren zu einem Wrack, Dori! Hier ist keine Strömung und es geht auf max. 22m, unten nur Sand und mir wird min. 10m Sicht versprochen. Das klingt doch hervorragend.
Am Tauchplatz angekommen (10min Fahrt) springen wir in die Brühe des Nordatlantik. Ja, Brühe. Wir haben max. 4 bis 5m Sicht! Das Wrack soll normalerweise von der Oberfläche komplett zu sehen sein. NIX sehe! Garnix!
Kein Licht, nur Schwebteile! Sch…ade!
Zu dritt tauchen wir ab… und finden tatsächlich Metall. Das wird dann wohl das Wrack sein. Dann mal los…
Wir kreisen zwischen den Teilen hin und her und fotografiere ein wenig. Vor allem Röhrenwürmer gibt es…
Das spannendeste zeigt mir der Guide. Ein kleiner Oktopuss, der aus einem Loch rausschaut.
Doch kaum nähere ich mich mit der Kamera…
Satte 71min halten wir es aus. Dann ist es einfach zu kalt. Himmle Ar… und Zwirn, so gefroren habe ich schon ewig nicht mehr. Raus mit knapp 90bar und zurück zum Hafen. Umziehen und was essen. Am Nachmittag dann zum zweiten Tauchgang. Diesmal dann doch nur die 12l. 🙂
Wir fahren wieder zum Warck. Ich soll das ganze Wrack kennen lernen. wir haben nur die Hälfte geschafft beim ersten Tauchgang. Kein Wunder, bei meinem Tempo! 🙂
Beim Einstieg ins Wasser (Rolle rückwärts) streift irgenwas mein linkes Bein. Ich dreh mich sofort aber kann nix erkennen. Hmmmm… Komisch! Nun gut, bei der Sicht muss man ja nicht alles sehen. Der Guide von morgens ist nicht mehr dabei, dem war es wohl zu kalt. Carlos ist trocken unterwegs und hat deshalb keine Probleme. Also dann zu zweit. wir tauchen ab. Wieder nur Schwebteiel bis kurz vorm Wrack. Besser geworden ist die Sicht nicht. 🙁
Ich fotografiere wieder fleißig. Nehme ich es halt als Übung. Carlos zeigt mir seine Blitzpositionen beim fotografieren und ich probiere einiges. Gar nicht mal schlecht. Damit kann ich arbeiten.
Ansonsten habe ich immer das Gefühl, dass mein Jacket ein bisschen nach rechts zieht. Komisch! Wie kann das sein! Später mal schauen.
Nach 55min und einer dauernden Tiefe unterhalb von 14m habe ich noch 50bar und will raus. Ist das wieder KALT!!! Brrrrrrrr…
Beim Anreichen der Sachen aus dem Wasser auf Boot, greife ich nach links zu meiner Bleitasche! Da ist aber keine!
Aaaaahhhhhhhhhhhh….
Jetzt ist mir einiges klar! Beim Sprung ins Wasser ist sie rausgerutscht und hat mein Bein touchiert. Blei sinkt SCHNELL. So konnte ich natürlich nix mehr sehen, was unter mir dahin fällt… Und damit ist auch klar, warum ich beim Schwimmen immer das Gefühl hatte, dass das Jacket nach rechts zieht. Die rechte Bleitasche war ja noch da! Logisch!
Tja, so ist das mit dem tauchen, immer wieder passiert irgendwas unschönes! Mist!
Trotzdem war es ein netter Tauchgang mit vielen Röhrenwürmern und ein paar netten Tipps von Carlos! Danke Carlos!
Morgen geht es um 08:00 Uhr schon los. 30m Tiefe stehen auf dem Programm und schwarze Gorgonien, wenn ich sie denn finde und sehe. Es werden neben der wahrscheinlich wieder bescheidenen Sicht auch noch 11 (Elf!) weitere Taucher dabei sein. Ich lass mich überraschen!
🙂