Morgens packe ich meine letzten Sachen zusammen, heute ist Abfahrt nach Sao Jorge!
Wie der Zufall es will, wollen Pedro und seine Freundin Ana auch nach Sao Jorge und wir können uns das Taxi zum Hafen von Sa Roque teilen.
Die Überfahrt ist ruhig. Alles verläuft glatt und ich werde von dem Autovermieter erwartet. Ich bekomme eine ziemlich alten Fiat Punto. Ach, der wird das schon machen. Ich brauch nicht viel Auto.
Damit geht es erstmal zum Hotel. Die leute sind sehr nett und das Zimmer groß genug und sauber. Nachdem ich mir einen Überick verschafft habe, mache ich mich auf den Weg.
Erst geht es von Velas (Gott ist das ein Straßengewirr mit vielen Einbahnstraßen) in Richtung Süd-Osten der Küste entlang. Ich biege nach Santo Amaro ab und fahre immer höher. Die Straßen sind alle sehr steil. Aber gut, wenn man auf 8km breite 1000 Höhenmeter überwinden muss…
Die Ortschaften sind allesamt sehr still. Lange Straßendörfer. Überall herrscht Alltag. Ich bin die Attraktion, nicht umgekehrt. Über dem Flugplatz mache ich halt. Das gibt es in Deutschland auch nirgends, dass direkt über dem Flugplatz eine Straße verläuft. 🙂
Im Gras finde ich ein paar Heuschrecken und fotografiere sie. PAUSE!
Schon entdeckt? Hier ist sie!
Als ich mich ins Auto setze, merke ich, wie sehr das Auto nach Sprit stinkt. Eigentlich sogar nach Diesel. Kann nicht. Ist ein Benziner… Trotzdem ein ekliger Geruch.
Ich fahre weiter nach Ribeira do Nabo. Die im Reiseführer genannte Weberei ist nicht berauschend und auch die Verkaufartikel sind nur so lala. Weiter zur Küste.
Am Strandcafe Mendezinho mache ich halt. Ein schöner Blick über den Kanal auf Pico.
Mal sehen was der Reiseführer über den Käse so schreibt. Besichtigung der Käserei in Breia Mo-Fr von 13:30 bis 17:30. Das schaffe ich noch.
Als ich nach einigem suchen noch pünktlich bei der Käserei ankomme, heißt es leider, dass die Besichtigungen nur Mo bis Do stattfinden. Das gibt also nix. Am Mo bin ich ja schon auf dem Weg nach Santa Maria!
Schade! Was nun?
Der Leuchtturm (Ruine) an der Nord-West Spitze ist nicht allzuweit weg. Auf gehts! Der Weg ist einfach und ich komme leicht dahin.
Igitt ist der hässlich! Der hat ja was von einem Stasiturm an der ehemaligen innerdeutschen Grenze! Nee, der geht garnicht!
Ich schau übers Meer.
Eine einzelne Möwe fliegt umher … und kackt mich voll! Bahhhh!
Erst die Käserei zu, dann der Turm hässlich und nun noch das! Was für ein Tag!
Also den Pulli auswaschen. Ich schau mich noch was um, finde noch ein paar Schrecken und dann steige ich noch zur Vigia hoch. Die ist auch seit Jahren nicht mehr in Betrieb. Man könnte sogar glauben, sie ist gebaut und nie genutzt worden.
Ich fahre ich zurück. Das Auto stinkt immer noch. Ich sollte es tauschen!
Im Reiseführer steht was über ein Restaurant formosa das ilhas oder so. Muss mal schauen. Da fahre ich hin. Mal wieder was richtiges essen. Das Restaurant sieht von außen aus wie eine Baustelle! Aber es ist geöffnet und ich esse wirklich gut.
Zum Sonnenuntergang gehts an die Fajá … Hab ich vergessen. Schön hier. Ein paar Fledermäuse schwirren rum, sonst ist alles sehr friedlich. Ich lass den Tag ausklingen.
Morgen will ich schon FRÜH nach Topo, der süd ost Spitze zum Leuchtturm und zum Sonnenaufgang. Um kurz nach Sechs ist Abfahrt. Das Auto stinkt nicht mehr so extrem. Wir schon passen mit der Kiste!