Ich kann es kaum glauben. Seit 3 Jahren fliege ich heute endlich mal wieder auf die Azoren.
Die Nacht war zwar extrem kurz (um 01:00 erst ins Bett gekommen und um 04:00 klingelte bereits wieder der Wecker), aber was soll’s.
Erstmal mit Tauchrucksack, Alukiste für UW Foto Equipment und Fotorucksack zu Fuß zur S-Bahn. Ich sag es euch, die 900m zogen sich gewaltig. Das gab schöne lange Arme. Wat tut man nisch alles.
Die S- Bahn ist pünktlich und ich kann sogar eine früher reinfahren, als mir mein Reiseplan ausgibt. Prima, hab ich mehr Zeit beim Umstieg am Münchner Hbf.
Es klappt alles, die Bahn fällt nicht aus und es hat auch keine Bäume auf den Schienen. Herrlich!
Der ICE ist auch schon an Gleis. Alles läuft glatt. Irgenwie schon zu glatt.
Ahhhh, da haben wir es … die Wagenstandsanzeige zeigt mir einen falschen Abschnitt, wo ich warten soll. Na gut. Ich muss bis zum Ende des Zugs laufen. So’n Zug ist ganz schön lang 🙂
Rein in den Wagen, auf zum Platz. Reservierung hat auch geklappt. Aber wohin denn nun mit dem Gepäck? Hmmmm… es gibt kein größeres Gepäckfach, nur die Ablagen über den sitzen. Das bringt ja mal nix. Also stell ich die Kiste einfach hinter einen Sitz und den Tauchrucksack neben mich. Es beschwert sich niemand. 🙂 passt.
Fahrkartenkontrolle. Ich zücke mein Handy, hab ja alles online. Die Schaffnerin scannt den qr-code und mit einem wunderbaren breiten kölschen Släng säät die zu mir: „dann brauch isch noch den Auswais und die Baahnkaat.“ Kein Problem, hab ich im Portemonais. Ich zück beides, sie schaut und sacht:“Die Kaat is affgelofe. Die woar blos bis Juli jültisch.“
„Wat? Dat kann net sinn“
„Doch, hier! Evver Moment ens, ich rop die Hotlain aan.“
Sie ist wirklich sehr nett und hilfsbereit, aber musste die so genau hingucken? Sie verschwindet mit der „Kaat“ und ich überlege, ob ich die Bahnkarte tatsächlich gekündigt habe. Mir schwant etwas…
Ich schau meine Mails nach und tatsächlich, ich habe im Juli 2016 die Bahnkarte gekündigt. Sie war nur bis Juli 2017 gültig. Blöd aber auch.
5 min später kommt die Gute Frau zurück: „Jong, du häss die Kaat jekündischt. Letz‘ Joar. Isch mott jetz noch ens dat Ticket scanne, damit ich sache kann, wat noch betalld werde mott.
38,50€ schlagen zusätzlich zu Buche. Mist. Aber es lief bisher auch wirklich zu glatt.
Jetzt muss ich das nur für die Rückfahrt noch mit der Hotline klären. Wenn ich gleich am Flughafen bin, ruf ich da mal an.
Schöner Einstieg … 🙁
In Frankfurt treff ich Cordula und nach einiger Zeit auch David. Wir sitzen noch beim Bier zusammen und haben uns was zu essen bestellt. Das kommt aber so spät, dass wir fast unseren Check In verpasst hätten. Gerade nochmal alles gut gegangen.
Die Flüge sind entspannt. Eine knappe Stunde Aufenthalt in Lissabon reicht, um einmal entspannt auf die Toilette zu gehen, sich ein bisschen zu bewegen und zum Gate zu laufen. Da ist auch schon wieder Boarding.
Wann ist eigentlich aus „Fasten Seat Bells“ „Switch off all electronic Devises“ geworden?
Ankunft in Sao Miguel.
Hier wartet David schon zusammen mit Wulf, damit wir endlich nach Vila Franca fahren können. Eigentlich sollte Carlos auch noch kommen, aber er ist nicht zu sehen. Also verladen wir alles Gepäck von Cordula, David und mir in den KIA und rufen Carlos noch an. Er ist wohl auch am Flughafen, aber sehen können wir ihn nicht. Ein Ehrenrunde um den Platz und da steht er in seiner vollen Schönheit. J Etwas niedergeschlagen sagt er uns, dass auf dem Weg von Vila Franca zum Flughafen sein Auspuff vom Bus abgefallen ist. Ups … Na gut, dass wir schon alles in Wulfs Auto haben.
In Vila Franca checken wir im Hotel ein. Wir haben Zimmer direkt oberhalb der Marina und schauen auf den Hafen von Vila Franca. PASST J
Am Abend gibt es noch leichte Verwirrungen wegen des Abendessens. Wir hatten uns darauf gefreut, lecker Fisch essen zu gehen, aber Wulf meinte, sie haben es verworfen und wir werden mit dem Katamaran zum Sonnenuntergang rausfahren und Dinner auf dem Meer einnehmen. Dazu hat er eigenhändig Kartoffelsalat gemacht. Auch prima. Klingt doch gut.
Von Dominik, der bereits gestern angekommen ist und in der nächsten Woche mit uns auf Tour geht, erfahren wir, dass wir die erste Gruppe sind, die eine echte Safari mit dem Kat machen. Bisher gab es nur Tagestouren. OKAYYY … Das hatte ich anders erwartet, da der Kat ja schon seit Januar auf den Azoren ist und die Saison mehr oder weniger vorüber ist. Ich dachte da wäre schon Erfahrung. Nun gut, dann sind wir halt die Premiere. Wird schon.
Der Kat wird heute mit Verpflegung vollgepackt. Aus dem Grund ist wohl noch heilloses Chaos auf dem Boot und wir können wohl noch nicht rauf. Schade, ich hätte den Kahn gerne von innen gesehen. Nun gut, wir werden den noch lange genug sehen.
Was ist denn nun mit dem Abendessen?
Es wird wohl ein wenig später.
Nach einigem Hin und Her wird es Wulf zu blöd. Wir packen den Kartoffelsalat und fahren zu ihm ins Haus. Hier haben wir dann ein ausgiebiges Mahl mit Kartoffelsalat und Frankfurter Würstchen aus dem Glas. Kann man machen … Dominik meldet sich, für ihn ist der Abend nicht so gut gelaufen. Nach dem Hin und Her ist er im Hafen geblieben, weil wir davon ausgingen, er kommt mit Carlos nach. Aber Carlos wollte mit dem kaputten Bus nicht mehr fahren und so haben die beiden NICHTS mehr gegessen, während wir Kartoffelsalat mit Frankfurter hatten.
Kein weiterer Kommentar.
Wir fahren gegen 22:00 zurück und gönnen uns noch ein Bier und einen Gin-Tonic an der Marina.
Morgen starten wir eine Tour über die Insel.