Na Gott sei Dank! Ich dachte schon, mein geliebtes azoreanisches Wetter wäre kaputt! puuuhhhh …

Aber hier ist es wieder! Nebel,Sturm, Regen und Sonne im Wechsel und immer ist man falsch angezogen! LOL

In der Nacht habe ich kaum geschlafen. Der Regen und Sturm war so heftig, dass ich auch bei geschlossener Balkontür kein Auge zumachen konnte. Erst gegen Morgen hörte es auf. Gut, bei dem Strum und Nebel wird eh nix zum fotografieren da draußen sein. Dann kann ich auch länger schlafen.

Dennoch treibt es mich nach dem Frühstück raus. Weiß noch nicht so recht wo ich hin will. Die kleinen Seen im Innern wären nett. Einfach mal losfahren.

Sobald es aus Santa Cruz raus geht, steigt die Straße steil an und schon bin ich in den Wolken. Gerade mal 100 oder 150 bin hoch, da seh ich nur noch 50m. Einen Miradurou anzusteuern macht überhaupt keinen Sinn. Also runter zum Lagoa do Lomb. Auch hier Fehlanzeige. Hier oben bei den Seen zu bleiben ist sinnlos. Ich fahre runter in Richtung Lajes Das Flores und fahre an der Südküste weiter. Das Hinweisschild zur Faja da Lobo Vaz lässt mich die Richtung ändern und ich fahre hin. Oben auf ca. 250m Höhe ist die Sicht auf das Meer und in die Faja mehr als Bescheiden. Ich überlegen ca. 5min ob ich runter laufen soll. Das sind 2km Strecke und immer schön steil bergab. Der Gedanke an den Aufstieg lässt mich zögern.

Ich entschließe mich runter zu laufen. Wieder mit der gesamten Kameraausrüstung. Was soll’s. Dafür bin ich hier. Die ersten Schritte sind noch schwierig, weil sich meine Beine und Füße noch etwas verweigern. Dann geht es etwas besser. Ach neee … rutsch … hier ist natürlich alles kläddernass. Da rutsch ich mit meinen Wanderschuhen von jedem Steinchen ab. Na das wird ja ein Abstieg.

Das Fotostativ als Wanderstock eingesetzt geht es Schritt für Schritt runter. Immer darauf bedacht, jeden Fuß richtig zu setzen. Gibt es auch Wanderschuhe, die bei Nässe halt geben? Auf meinen Meindel läuft es sich wie auf Schmierseife.

Bereits nach 5min bin ich durchgeschwitzt und muss mich meiner Jacke entledigen. Weiter geht es abwärts. Nach ca. 45min bin ich dann endlich unten angekommen. Aber es ist immer noch sehr nebelig. Ich versuche noch weiter an die eigentliche Faja ran zu kommen und folge einem Trampelpfad durch einen Bambushain. Als ich mitten in dem Hain stecke, fängt es zu regnen an. NA TOLL … Meine eh schon miese Laune sinkt auf den Nullpunkt. Das hat mir noch gefehlt, dass es wie in der letzten Nacht regnet.

Zum Glück hört es nach 5min wieder auf und ich bin halbwegs verschont geblieben, da der Hain mir etwas Schutz gab.

Der führt aber nur zu einer Mini-Bananenplantage. Da will ich nicht hin, also wieder zurück. Ich folge dem weg über Steine und durch nasse Wiesen. Nebem dem Wegrutschen, bekomme ich so langsam auch noch nasse Füsse. Gibt es Wanderschuhe, die wasserdicht und rutschfest sind? Für Hinweise zur Ergreifung wenden Sie sich bitten and den Verfasser dieser Zeilen. Ich bin ich wirklich dankbar.

Nach weiteren 15min bin ich an einer exponierten Stelle vor der Faja angekommen. So nah dran war ich noch nie. Und der Blick auf die Faja lässt mich sprachlos werden …

Das Wetter spielt jetzt mit und nicht gegen mich und die Sonne kommt raus …

Über eine Stunde oder auch zwei bleibe ich und mache immer wieder Fotos. Dann mach ich mich langsam auf den Rückweg. Doch bevor es dann wirklich nach oben geht, noch mal kurz halte und die Steinmännchen bestaunen, die hier immer mehr werden. Vor zwei Jahren waren es vielleicht 2 oder 3 …

Ich probier es auch und für mein ersten Steinmännchen finde ich mich richtig gut! 🙂

Also ich nach weiteren 45min vollkommen abgekämpft, mit einem Puls von über 130 und total durchgeschwitzt wieder oben ankomme, sehen meine Schuhe so aus …

… und die darin steckenden Füße so …

Was essen und was trinken und dann geht es weiter an der Küste entlang. Direkt bin ich wieder im Nebel. Es sieht schon toll aus, wenn man an einem Punkt zwischen Wolken und klarer Sicht nach unten steht. Die Wolkenschwaden jagen nach oben und ab und zu lässt sich erahnen, was in den Wolken an Schätzen versteckt ist.

Als ich Fazahina bin und eine Pause an einer Snackbar mache, unterhalte ich mich noch mit einem Portugiesen, der hier ebenfalls Urlaub macht. Reden belanglosen Kram über Portugal, die Azoren, Deutschland etc. bis wir beide mal auf unsere Handys schauen. Neeee, das ist jetzt nicht wahr … !!!

Ich fass es nicht …

Ich bin von Ruth nominiert worden für diesen Irrsinnigen Ice-Bucket-Challenge!

Na warte … Das kriegste zurück! 😉

Wie soll ich das denn nun anstellen? Ich bin allein und hab keine Videokamera… Und überhaupt, will ich das?

Und wie die fleißigen Leser wissen, ich hab auch keine Ersatzhose hier auf Flores.

Aber von ‚in Klamotten‘ war nicht die Rede. 🙂 Und Spenden werde ich eh, aber nicht für ALS sondern für Target, die Hilfsorganisation von Rüdiger Nehberg gegen die Genitalverstümmelung von kleinen Mädchen in islamischen Ländern.

Wen es interessiert: www.target-nehberg.de

hmmmm … aber wie jetzt weiter?

Ich fahre nach Faja Grande. In dem Wasserfall müsste doch was gehen und dann direkt mit dem iphone aufnehmen. IRGENDWIE …

Gedacht, getan.

Und wie der Zufall es will, treffe ich ein deutsches Pärchen, dass mir bei der Aktion behilflich ist. Ich zieh meine Badehose an und los gehts. 🙂

Ihr findet das Video auf facebook …

Der Tag war dann doch noch viel besser, als ich erwartet hatte. Jetzt habe ich nur noch das Problem, wie ich meine Schuhe bis morgen wieder trocken kriege…

Am Abend gehe ich nur noch was essen in Santa Cruz. Der gesamte Rückweg von der West zur Ostküste liegt im Nebel verborgen… mal sehen wie das morgen ist …