Heute ist Abflug nach Flores. Auf zur (aus meiner Sicht) schönsten Insel der Azoren!
Ich werde versuchen, einen Tag oder besser zwei Tag und eine Nacht nach Corvo rüber zu kommen. Ich will doch mal die Caldeira sehen. Das ist ein weißer Fleck auf meiner Karte der Azoren. Das geht ja mal gar nicht. Sicher kann Carlos Mendes mir da weiter helfen. Auch Tauchen wird sicher wieder sehr nett. Ich freu mich!
Das Taxi am Morgen ist super pünktlich und der Taxifahrer sehr nett. Er spricht gut englisch und so wird die Fahrt kurzweilig. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt und die Veränderungen auf den Azoren. Auch mal ganz interessant, wenn die Azoreaner selber von den Veränderungen sprechen, z.B. dass es nun an der Caldeira Vela Eintritt gibt. Der Taxifahrer sieht das mit gemischten Gefühlen. Zum einen findet er es schade, dass es sich so entwickelt, zum anderen sieht er auch Schutz für die Umwelt darin. In letzter Zeit war die Menge an liegen gelassenem Müll wohl start angestiegen. na ja, wollen wir mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Das Check In verläuft vollkommen unproblematisch. Sooo schnell war ich mein Gepäck noch nie los. 🙂 Auch mal schön!
Der Flug ist kurz. 1 Stunde. Ich habe meine Kamera in der Hand, vielleicht kann ich noch ein paar Aufnahmen machen. Wir überflieben die mit Terceira, Graciosa und Sao Jorge. Pico und Faial sehe ich nicht, denn ich sitze rechts im Flieger. Aber ich kann Sao Jorge sehr gut erkennen, trotz der Wolken, die sich immer wieder zwischen uns und der Insel oder dem Meer schieben.
Im Anflug auf Flores kann ich die Bucht vor Algoa (Ich glaube das ist falsch geschrieben. Schaue ich morgen nach!) gut erkennen. Die Felsenformation vor der Insel ist einfach wunderbar.
Als ich gelandet bin, überlege ich noch, ob ich mir ein Auto mieten soll. Ich entscheide mich für das Auto. So kann ich abends nach dem Tauchen vielleicht noch hier oder da was anschauen.
Auto beladen, ab zum Hotel Ocidental, welches nur knapp 1km vom Flughafen weg ist. Einchecken. Das Zimmer ist noch nicht beziehbar. Egal. Kann ich auch später rein. Ich frage nach Carlos … Dann der Schock …
Er ist nicht da! Carlos ist seit heute in Lissabon. Er sich den Fuß dreimal gebrochen … Au Backe!
„Ähhh ja … ähmmm … Mist für ihn. Gute Besserung. … ähhh … Mit wem kann ich über das Tauchen sprechen?“
„Niemand außer Carlos macht hier Tauchgänge. Das geht leider nicht …“
Ups … Ich muss mal wieder improvisieren. Also Tauchen scheint gestorben. Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit im Club Naval in Lajes das Flores zu tauchen. Das ist aber knapp 40min Fahrt von hier. Ich denke, das schenke ich mir. Gut, dass ich mir das Auto gemietet habe, dann kann ich zumindest über die Insel fahren.
„Wie ist das denn mit Überfahrten nach Corvo?“
„Auch das macht nur Carlos. Aber vielleicht können Sie mit Cristina Maiheiros rüber fahren. Sie betreibt einen Shuttleservice.“
Zufälligerweise hatte Cristina mir am Flughafen bereits eine Visitenkarten in die Finger gedrückt. Also frage ich, da ich ja jetzt nicht Tauchen gehe und somit Zeit habe, ob ich vielleicht mit ihr rüber kann dann aber auch auf Corvo eine Nacht übernachten kann.
Das Mädel an der Rezeption ist überaus hilfsbereit und organisiert für mich die Fahrt schon für morgen früh um 10:00 Uhr nach Crovo und ich kann auch eine Nacht dort bleiben. Das Hotel ist zwar ausgebucht, aber sie hat ein Zimmer, dass von privat vermietet wird, für mich aufgestöbert. Ich bekomme eine Telefonnummer und den Namen der Vermieterin. Vera! Mehr weiß ich nicht. Wird schon klappen. Irgendwie. Azoren… Anderes Wort dafür wäre auch „Improvisieren“! 🙂
Da ich noch nicht aufs Zimmer kann, fahre ich direkt mal ein Stück über die Insel. Ich mache halt an der Bucht von Algoa. Das ist schon richtig gigantisch schön hier! 🙂 Selbst am Mittag bei gleißender Sonne sieht das hier richtig nett aus…
In Fazendo fahre ich eine Nebenstraße rein und staune nicht schlecht. Das ist alles so wunderbar schön hier. Die Wasserläufe und Wasserfälle (die ich nur hören und versteckt erhaschen konnte aber nicht rankam), sind einmalig. Irgendwie gibt es für mich auf Flores keine Superlative, die diese Insel umfassend beschreiben könnte.
Am späten Nachmittag geh ich aufs Zimmer und falle aufs Bett. Ich schlafe fast 2,5 Stunden. ups … war wohl nötig.
Am Abend packe ich meine Sachen aus, denn ich muss ja umpacken für Corvo. Da nehm ich natürlich nicht so viel mit. Dabei stelle ich fest, dass ich meine Regenjacke wohl auf Sao Miguel gelassen habe. okay … dann muss das ohne gehen.
Ich bin gespannt, denn der Wind frischt ordentlich auf. Ist fast stürmisch geworden…