Das Bild musste ich noch von gestern nachreichen. So sah es aus, als wir in Praia ankommen. 🙂
Heute machen wir nur zwei einfache Tauchgänge vor der Küste von Terceira. Alex kennt sich hier ja bestens aus. Das sollte also kein Problem sein, einen guten Divespot zu finden. 🙂 Aber erst mal Frühstück. Das ist nämlich besser als ich es erwartet hatte. Drei verschiedene Sorten Brot, Eier, Speck, Marmelade, Käse und Schinken. Dazu Kaffe oder Tee und Saft. Alles also bestens.
Um 09:00 treffen wir uns an der Basis, 08:45 holt Rita unser Equipment ab. Das ist doch mal Service! 🙂 Schnell sind unsere Sachen aufgerödelt. Es war die Rede davon, dass wir zum Mittag wieder reinkommen. Prima, dann brauch ich ja den zweiten Port nicht mitnehmen. Ich rödel dann zwischendurch vom Makro auf das Weitwinkel um.
Die Ausfahrt dauert nur 15min, da der Tauchplatz an einer kleinen Insel 4 Meilen von Praia da Vitoria entfernt liegt. Alex macht das Briefing. Es wird ein TG zu einigen Korallen, von denen Alex meint es wäre die ‚tote Mannshand‘. Hier auf den Azoren? Ich kenn die nur aus Norwegen … Ich lass mich überraschen. Der TG ist auf max. 30m ausgelegt. Die Korallen sind auf 25-27m. Also dann, auf geht’S!
Wir tauchen zügig ab. Die Sicht ist miserabel. Höchstens 8m! Aber als wir tiefer an die Stelle mit den korallen kommen, sind diese schnell und klar zu erkennen. Es ist eine kleine Schlucht, ein Canyon, in dem sie angesiedelt sind. Sie sehen toll aus. Aber eins ist sicher, die ‚tote Mannshand ist es nicht. Die sieht nämlich aus wie ein Gummihandschuh, den man aufgeblasen hat. Die Korallen hier unterscheiden sich doch gewaltig davon. Leider kenn ich mich mit Korallen nicht so gut aus, als das ich jetzt sagen könnte, was es ist. Ich kann nur sagen: richtige Wahl des Objektivs und SCHÖN!
Zurück an Bord steht schon fast das Mittagessen auf dem Tisch. Ähhh … ??? Ich dachte wir fahren rein zum Essen???
Kleine Programmänderung. Wir bleiben hier. Der nächsten Spot ist nur 2 Meilen entfernt, wenn überhaupt so weit. Also gut. Dann kein Objektivwechsel. Kann ich auch mit leben. Die Sicht war eh nicht sooo gut, als das sich ein Weitwinkel gelohnt hätte. Dann wird das Mittagesen genossen. Ich muss schon sagen, was die hier auf dem Boot zaubern, ist richtig lecker. Heute gibt es einen Bohnensalat mit zwei verschiedenen Sorten Wurst. Gestern gab es Nudelsalat mit Tunfisch! Einfach aber super lecker. 🙂
Nach 2,5 Stunden Pause machen wir uns fertig für den nächsten Tauchgang. Noch völlig abgefüllt, quälen wir uns in die nassen Tauchanzüge. Wer hat eigentlich behauptet, tauchen macht Spaß? Und für den Stress zahlen wir auch noch Geld! Kopfschüttel … 😉
Der Tauchgang jetzt soll eine Art Drifttauchgang werden. Es hat ein wenig Stömung, wie Alex uns sagt und wir werden auf ca. 15m bis 20m Tiefe an einem Riff vorbei tauchen und uns treiben lassen.
Na wunderbar 🙁 Drifttauchgang mit dem Makro! 🙁 Wie soll das denn gehen?
Was nützt das Jammernm, ich habe nur das Makro da. Also rein ins kühle Nass und überraschen lassen.
Der Tauchgang entpuppt sich als kalt, dunkel und alles andere als Drifttauchgang. Wir haben starke Dünung. 4m vor, 3m zurück. Immer wenn es vor geht, kräftig mit den Flossen paddeln und Strecke machen. Alex vorne weg und schon nach 10m ist Alex kaum noch zu erkennen. Der legt einen Zahn vor, unglaublich! Achim und ich wissen überhaupt nicht, wie wir da dran bleiben sollen, sind wir doch als die langsamsten Taucher überhaupt bekannt. Mensch, wir wollen was sehen, nicht für Olympia trainieren!
Wirklich was sehen tun wir nicht. Dazu müssen wir auch immer aufpassen, dass wir die Gruppe nicht ganz aus den Augen verlieren. Alex taucht mit uns das ganze Riff ab. Leider sind wir nie nah genug dran, ihm sagen zu können, dass es VIEL LANGSAMER viel schöner wäre. Nur einige gößere Tiere können wir sehen und ansonsten kann ich nur fotografieren, was ebenso wie wir in der Dünung mit uns schaukelt: Quallen!
Völlig außer Atem tauchen wir irgendwann auf. Auf unsere Frage, warum er denn taucht als sei er auf der Flucht, meinte er nur, hätte versucht uns so viel wie möglich zu zeigen. Leider kam dann nix, was er uns zeigen konnte und er hatte immer wieder gehofft, am nächsten Felsbrocken kommt dann schon was…
Hey, Hier sehen alle Felsbrocken an dem Riff gleich aus. Einer hätte gereicht und dann hätten wir auch was gefunden zum fotografieren oder beobachten. 🙂 Nun ja … Wir sind schneller wieder zurück im Hafen als gedacht. Zeit noch ein wenig die Seele baumeln zu lassen.
Wieder im Hafen staunen wir nicht schlecht, als wir in einer Ecke direkt neben den Booten, unmittelbar unter der Wasseroberfläche, einen Schwarm Barakudas schwimmen sehen. Sogar ein Stechrochen schwimmt vorbei. Wieso sind wir nicht hier getaucht? Ich halte mal meine Kamera ins Wasser … das Ergebnis ist nicht schön, aber selten! 🙂
Am Abend hat Alex einen Tisch in einem kleinen Restaurant reserviert. Typische, azoreanische Hausmannskost. Das klingt gut! 🙂
Um halb 9 kommt Alex uns am Hotel abholen. Eine kurze Fahrt mit dem Van und wir stehen vor einem Haus, das ich a) niemals gefunden hätte und b) nicht als Restaurant erkannte hätte.
Wir essen á la carte. Vom Schwertfisch über frittierte Sardinen bis zum azoreanischen Gulasch (fragt mich bloß nicht mehr nach dem Namen) wird so einiges aufgetischt. Vorzüglich! 🙂 Dazu noch ein Kellner, der auch auf der Bühen auftreten könnte. Ein begnadeter Clown. (Anm. d. Red. und nur für Insider: Davon können sich Jan und Mathias noch ne Scheibe abschneiden! 🙂 )
Im Nebenraum feiert eine Braut ihren Junggesellinenabschied. Alles in weiß gekleidet, die Braut hat einen weißen Bauhelm mit Schleier und das war’s auch schon. Party ist anders … Also Mädels, da geht noch was. Das kenn ich anders. 😉
Gegen 01:00 Uhr verlassen wir den Platz. Wir haben viel gegessen, getrunken und noch viel mehr gelacht und Spaß gehabt. Ein herrlicher Abend unter Freunden. TOLL! Schön, dass ich das erleben durfte!