06:00 Uhr und der Wecker klingelt. Will ich das wirklich? Ach ja, was macht man nicht alles für ein tolles Bild? Also keine Müdigkeit vortäuschen und fertig machen.
Der Fußweg runter zum Kiesstrand ist glitschig, holprig und vor allem Dunkel. Ich stolper mehr als das ich gehe. Aber ich komme ohne nennenwerte Verluste am Ufer an. Ich noch sehr früh. So kann ich aber in Ruhe alles aufbauen und mir den besten Platz suchen.
Die drei Felsen machen schon ordentlich was her. Auch der Wind, der die Wolken über das Meer peitscht, ist heute ordentlich stark. Die Wolken jagen dahin. Bei einer Belichtungzeit von 1min verwischen die Wolken zu einem Aquarell…
Erst gegen 08:00 ist die Sonne so weit aufgestiegen, dass kurze Verschlusszeiten möglich sind und die Szenerie einfrieren. Dennoch sind sie so lang, dass die Brandung wie Watte erscheint…
Nach diesem Ausflug geht es kurz zum Frühstück und dann zum Tauchen. Treffpunkt heute 09:30 an der Tauchbasis.
Carlos wartet bereits und ein weiteres deutsches Paar macht sich für den Tauchgang fretig.
Wir fahren vom Hafen aus nur ums Eck und hüpfen rein. Die Felsenküsten an der rechten Schulter geht es zu einem kleinen Unterwasserhügel. Der Tauchgang ist wenig spektakulär. Es hat aber viel Fisch. Gerade die Kleinen tummeln sich hier ohne Ende.
Leider ist die Gruppe für mich viel zu schnell. War aber eigentlich klar. Immer wenn es mal schön ist, muss ich auch schon sehen, dass ich hinter der Gruppe hinterher komme. Also alles wie immer 🙂
Die Topographie des Tauchgangs ist wirklich klasse. An dem Felsen angekommen geht es fast schon auf Sicherheitsstop-Tiefe. Es ist eine kräfige Dünung zu verspüren. Dennoch kann ich mit dem Weitwinkel ein paar Aufnahmen machen, die ungefähr das Profil des Felsens wieder geben. Hier wird nun endültig gestoppt. Zeit zum „verschnaufen“ und ich Ruhe zu schauen. Doch außer Topographie, einer Muräne und ein Seeigeln gibt es nichts mehr. Zu schade.
Dennoch war es ein schöner Tauchgang.
Am Nachmittag geht es noch mal an der Ostküste entlang bis runter nach Lages. Ein Schild mit der Aufschrift „Porto da Lomba“ fesselt.
Also Wanderschuhe an, Rucksack geschnürt, los gehts.
Der Weg runter ist extrem beschwerlich. Rutschig, matschig, Felsen zwischendurch, lang… und das muss ich später wieder rauf! Oh je… 🙁 Nun ja, was tut man nicht alles für ein schönes Foto… 🙂
Das Problem ist nur, dass es hier unten außer einer starken Brandung nix zu sehen gibt. Ein paar Krabben krallen sich am Felsen fest und trotzen jeder Welle.
Der Zoombereich von meinem Tele reicht bei weitem nicht aus, um die scheuen Viehcher vernüftig abzulichten. Wie gut, dass ich Ausschnitte mit Lightroom machen kann 🙂
Nach dem wirlich beschwerlichen Aufstieg (ich bitte um Mitleid!!! Schwer runter, schwer rauf, geschnaubt wie blöd, geschwitzt ohne Ende und dann noch nur scheue Krabben und sonst nix 🙁 Also Mitleid bitte!!!), bin ich völlig geschafft. Die Rückfahrt bei abendlicher Sonnenstimmung und drüber hängender Nebelschicht, tröstet dann wieder ein bisschen.
Die Granitfelsen mal mit blauem Himmel drüber, wäre auch nicht schlecht… Irgendwann…
Müde und zufrieden falle ich ins Bett…