… ein Tag, den ich GANZ DICK UND FETT im Kalender anstreichen muss. Was für ein Herzinfarktcharackter. Oh ha!
Aber nun mal der Reihe nach.
Wie gestern von schon angedeutet, schlendere ich erst mal gemütlich durch Angra. Das Wetter ist toll. Sonne und nur vereinzelt ein paar Wolken. Zunächst ist die Marina dran. Der Hafen von Angra ist richtig nett und die noch tiefstehende Sonne gibt dem ganzen ein schönes Flair.
Wie ich so auf der Hafenmauer stehe und versuche die Szenerie auf Chip festzuhalten, kommen immer wieder Leute zu mir, wenden und gehen wieder zurück. Keiner Spricht mich an, weiter gehen geht nicht, da die Hafenmauer zu Ende ist und ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Dann werden es mehr und es macht bei mir „klick“. Frühsport!!!!
Die Leute laufen (gehen) um die Marina. Einige kommen häufiger vorbei, andere nur einmal. Auch gut, besser als nix. 🙂 Meins wäre es nicht!
Ich laufe nun durch die Straßen von Angra de Heroismo.
Nach einigen Straßen und Wendungen komme ich unvermittelt zu einem Wochen bzw. Tagesmarkt. Ein fester Markt auf dem es alles für das leibliche Wohl zu kaufen gibt. Sehr ordentlich alles und die Menschen sind freundlich. Das gefällt mir hier wirklich.
Das schöne auf den Azoren ist, dass immer alle noch Zeit für ein kurzes Pläuschchen haben.
Nachdem ich mich auch mit ein wenig Obst eingedeckt habe laufe ich weiter durch Angra. Ist doch alles in allem sehr nett hier. An den Tumult und den Haufen an Autos habe ich mich so langsam gewöhnt. War halt am Anfang schon ein kleiner Schock. Doch mittlerweile finde ich es sehr schön hier.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie bunt die Azoreaner ihre Häuser anstreichen. Sie selber als Menschen sind eher unscheinbar. Einfach Leute die in der Landwirtschaft arbeiten. Immer freundlich und bislang habe ich noch keinen Aufdringlichen Menschen kennen gelernt. Aber die Häuser…
Ich fahre über die Insel und in Richtung Biscoitos und dann von dort weiter an der Nordküste von Terceira nach Praia. Immer wieder stechen mir die bunten Häuser ins Auge. Manche tun richtig weh…
Es gibt aber auch wirklich schöne Häuser hier! 🙂
Wie schön ist es dann doch, einfach nur die Küste zu genießen. Mein Obst vom Markt verzehre ich an diesem herrlichen Picknickplatz in Quatro Ribeira. Das Auge kann wieder entspannen.
Eine ganze Weile sitze ich und schaue den Möwen bei ihrem lautlosen und elegenaten Schwebeflug zu … Das Leben ist schon schön …
Auch nehme ich mal wieder ein paar Tonaufnahmen auf. Naturgeräusche brauche ich ja für meine Show.
Ein Stückchen weiter noch entdecke ich dieses wunderschöne Naturschwimmbad. Ein weitere Genuss auf meinem Streifzug der Nordküste entlang.
Kurz vor Praia lenke ich den Wagen auf einen Parkplatz nahe einer Snackbar und will was Essen gehen. Ein griff in die Hosentasche zu meinem Portemonai und … Sch… es ist nicht da wo es sonst ist! Ach, dann ist es sicher in der Ablagefläche im Auto. Nein, auch nicht.
Moment mal, Fotorucksack…???
Auch nicht…
Jetzt beginnt eine fieberhafte Suche und mein Adrinalinspiegel steigt. Ein Gefühl aus Panik, Angst und Schrecken. Wo zum Teufel ist mein Portemonai?
Mist, dann habe ich es wohl im Hotel gelassen…
Nee, kann ja nicht, habe ja auf dem Markt was gekauft und war dann gar nicht mehr im Hotel. Oh Sch…
Im Auto..
Alle Tasche durchwühlen…
Nix…
Jetzt mal ganz langsam. G A N Z R U H I G B R A U N E R !
Ich räume alles auf, durchsuche noch mal alle Taschen und das Auto. Es ist weg! Wat nu?
Ist nur mein Portemonai. Inkl. Bargeld, EC-Karte, Kreditkarte, Perso und Führerschein. Die anderen Sachen wie gesammelte Visitenkarten sind jetzt mal uninteressant.
Fu…!!!!!!
Mein Reisepass ist in meiner Brieftasche. Ausweisen kann ich mich noch. Per Bankanweisung aus Deutschland komme ich auch wieder an Geld… Trotzdem, dass braucht doch jetzt mal Kein Mensch! 🙁
Wir gehts gar nicht gut!
Mir bleibt nix anderes übrig, als die Tour zurück zu fahren und es zu suchen. Au weia… an wievielen Stellen war ich ausgestiegen um bunte Häuser zu fotografieren? Au Backe! Na, das soll mir ja was werden. Der Tank ist auch kurz vor Reserve. Na klasse!
Es hilft ja nix. Auf gehts!
Ich fahre zurück, immer noch fieberhaft denkend, was und wann und wo ich mit dem Portmonai gemacht habe. Ich halte an den ersten beiden Orten, wo ich fotografiert habe. Nix.
Weiter…
Ich habe eingekauft. Dann ins Auto und das Portemonai nicht mehr angefasst.
Der nächste Punkt ist erreicht. Wieder kurz schauen, nix…
Ich habe den langen Aufenthalt am Picknickplatz gemacht. Da habe ich mit dem Aufnahmegerät hantiert und es in der selben Hosentasche wie mein Portemonai verstaut. Das Aufnahmegerät ist da, das Portemonai nicht. hmmmm … vielleicht an dem Picknickplatz?
Ich fahre weiter. Immer noch an jeder Stelle haltend, wo ich vorher ausgestiegen bin. Nichts und wieder nichts!
Ich komme zu dem Picknickplatz. Im Grunde meine letzte Hoffnung.
Parken, losgehen…
ich schaue und sehe … ja … da … das scheint es zu sein. Nicht wahr oder…
Hier noch mal das Bild von oben…
Ihr seht den schwarzen Fleck auf der Mauer?
Mein Portemonai! JAAAAAA jajaajajajajajajaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!
Unberührt, alles noch drin! W A H N S I N N !!!
Könnt ihr euch vorstellen, wie groß das Gebrige war, dass mir da als Brocken vom Herzen fiel?
Unglaublich!
Ich kann nicht sagen, wie es mir aus der Tasche gefallen ist oder ob ich es aus der Tasche genommen und auf die Mauer gelegt habe um das Aufnahmegerät zu verstauen. Keine Ahnung. Hauptsache es ist wieder da.
Den Schreck braucht KEINER!
Ich fahre nach Angra zurück. Für heute reicht es! Auch morgen wird eher ein ruhiger Tag. Morgen wird auch wieder getaucht. Da brauche ich kein Portemonai.
Irgendwie bin ich auch paranoid im Moment. Ich greife ziemlich häufig in die Hosentasche … zur Kontrolle!
Also dann mal bis morgen…