Abflug nach Santa Maria.

Ich laufe als rüber in den Shop von der Whalewatching-Company um mir ein Taxi zum Flughafen für den Nachmittag zu ordern, da heißt es schon: ohhh … we will see, if the flights go out today! 

Was???

Lange Rede kurzer Sinn! Die Aschewolke hat die Azoren eingehüllt. Etliche Flüge sind gecancelt. Sogar ganze Flughäfen sind dicht!

Na super! 🙁

Und nun? Ich will doch nach Santa Maria zum tauchen!

Also gut, welche Alternativen habe ich? Was ist denn überhaupt los? Wie lange sind die Flughäfen gesperrt?

Nach einigen Telefonaten weiß ich soviel, dass bis zum Nachmittag alles zu ist und zu 90% mein Flug am Abend nicht stattfindet.

Kurzentschlossen mache ich mich fertig und fahre mit zum Whalewatching. Was soll ich die Stunden im Hotel oder an Land verbringen, macht ja mal gar keinen Sinn.

Und wie gut, dass ich mit rausgefahren bin. Die Bildausbeute ist nicht üppig, aber zwei Blauwale wieder mal zusammen am Boot! IRRE!

Doch zunächst gibt es mal Vögel: Gelbschnabelsturmtaucher! Sind die elegant und schnell über dem Wasser. 🙂

Und dann noch schnell einen Delphin 🙂

Und dann endlich wieder Wale!!!

Diese Giganten so nah zu erleben ist immer wieder ein wahnsinniges Erlebnis. Wunderschön! Elegant! Zurückhaltend und Scheu!
Es gibt einfach keine passenden Worte für diese unglaublichen Tiere!

Als wir wieder zurück sind ist endgültig klar, dass der Flughafen gesperrt ist und ich nicht fliegen kann! 

Was mich allerdings freudig überrascht, die Sata zahlt mir die Unterkunft auf Pico und sogar das Abendessen! TOLL! Das ist mal Service! 

Natürlich betrübt es mich, dass ich nicht raus kann aber ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge! So kann ich doch noch bei meinen geliebten Walen bleiben! Wie schön.

Doch was mache ich heute noch?

Ein Zufall kommt mir entgegen. Ich höre, dass es in Piedade eine Landwirtschaftsmesse gibt und am Abend findet dort noch eine Torada (oder wie man das auch immer schreibt) statt. Ein unblutiger Stierkampf. Auf ins Taxi und mal sehen, was es dort gibt!

Es tummeln sich hunderte Menschen auf engstem Raum und bestaunen Kühe, Rinder, Ochsen, Stiere… Ich gebe ja zu, ich habe keine Ahnung von den Viehchern, aber es ist schon lustig, die Menschen zu beobachten, wie sie sich angeregt über die Vorzüge der der jeweiligen Tiere unterhalten.

Selbst die Kleinsten haben schon was zu sagen, wie es scheint 🙂

Doch dann startet endlich der Stierkampf. Mein Hauptanliegen an diesem Abend.

Also ein echter Stierkampf ist das nicht. Ein Stier wird mit einem ca. 100m langen Seil angebunden und von insgesamt 6 oder 8 Männern gehalten.

Der Stier kann auf der Straße frei laufen. Alle halbstarken oder lebensmüden können jetzt den Stier reizen und wenn er auf sie losgeht, müssen sie Fersengeld geben, damit er sie nicht auf die Hörner nimmt.

Eigentlich ist das alles ein großer Spaß! Dem Stier passiert dabei nichts, er wird auch nach dem „Kampf“ wieder an seinen Besitzer zurück gegeben.

Doch manchmal ist dann doch alles nicht ganz so lustig und ungefährlich. Es sein schon mal gesagt, beiden Akteuren ist nichts ernsthaftes passiert!

Dann will ich mal hoffen, dass die Flieger morgen wieder starten…