Frühmorgens steh ich auf! Mit früh meine ich wirklich FRÜH!

05:30 Uhr sitze ich schon im Auto, ich will zum Sonnenaufgang an der Ostseite von Sao Miguel am Leuchtturm bei Nordeste sein. Sonnenaufgang ist ca. 06:45. Es sind 71km zu bewältigen. Raus aus den Federn und los geht’s.

Die ersten 20km laufen super. Die Straße ist wie eine deutsche Autobahn. 2-spurig und es darf 100 gefahren werden. Dann wird es von den Straßenverhältnissen her etwas schlechter. Es gibt nun WESENTLICH mehr Kurven. Die Fahrt verlangsamt sich. Die Straßen werden enger und der Aspahlt wechselt auf Kopfsteinpflaster. Runter vom Gas, Tempo 50 ist maximal angesagt.

Umleitung…

Jetzt geht’s steil bergauf über Schotter und Feldwege… Nur Tempo 20 bis 30… es wird heller und es sind noch 40km…

Nach ca. 35km ist mir klar, dass ich es nicht schaffen kann. wir haben mittlerweile fast 07:00 Uhr. Zu blöd!

Also damit hatte ich nicht gerechnet, dass ich 70km nicht in 1,5 Stunden schaffe. Dann mach ich jetzt ganz gemütlich und genieße die Fahrt und die Aussicht über den Atlantik.

Kaum habe ich das entschieden, erreiche ich diesen wunderschönen Platz!

Ein Park mit einer Wassermühle und einem Wasserfall. Hier lässt es sich doch aushalten und den verpassten Sonnenaufgang überwinden. 🙂

Irgendwann muss man sich ja trennen. Meine Ziele sind nund die nordküste selbst und natürlich immer noch der Leuchtturm von Nordeste.

Die Landschaft ist super idyllisch. Alles noch sehr gediegen. Ich fühle mich hier wirklich sehr wohl.

Nordeste ist zwar die „Hauptstadt“ des Nord-Ostens aber im Grunde auch nur ein Dorf. Klein und heimelich. Einfach süß! Eines der Highlights des Ortes ist die Brücke, die aus 7 Bögen besteht.

Auch hier sind wieder alle Anlagen super gepflegt. Die typischen Storchenschnäbel (oder wie die Pflanzen auch immer heißen mögen) zieren hier fast jeden Park.

Endlich bin ich dann am Leuchtturm angekommen. Dieser liegt aber viel tiefer als ich gedacht hätte. Wie ich im Nachhinein feststellte, also nachdem ich unten und wieder oben war, liegt er 90m über dem Meer und 100m unter der Straße. Also von der Straße bis zum Meer 190 Höhenmeter aber nur 500 m Weg. Das nenn ich steil!

Leider kann ich den Turm nicht besichtigen, es niemand da! 🙂

Also lauf ich wieder hoch und weiter geht es durch den Osten der Insel. An einem der typischen Picknick und Aussichtsplätze finde ich dann auch zum ersten Mal ein paar Leute in Aktion, sprich beim Picknick. Sogar die Tischdecke darf dabei nicht fehlen. 🙂

Von hier aus mach ich mich auf den Weg nach Furnas. Dort gibt es heiße Quellen, Thermen und einen ständigen schwefelgeruch in der Luft. Kochendes Wasser aus der Erde. Das kenn ich so noch nicht. Das schau ich mich doch mal aus der Nähe an.

Irgendwann sah ich dann, wie Leute sich über das Wasser hermachten, dass da direkt aus der Wann floss. Also wirklich, die tranken das!

Ich habe mir das auch mal aus der Nähe angeschaut und getestet, nachdem sie mich einhellig darauf aufmerksam machten, dass das super gesund sein und gut schmeckt.

Was soll ich sagen…

es schmeckt…

GUT!

Es ist natürliches Mineralwasser. Es duftet leicht nach Schwefel. Sonst wirklich lecker. Ich habe mir dann zwei Flaschen abgefüllt und mitgenommen.

Nach dem Trunk wird man anscheinend komisch. Ich als Nichtgärtner bin in einen botanischen Garten gegangen. Mit Eintritt!

Das Wasser, das Wasser…

Das Wasser ist hier überall braun! Trotzdem wird gebadet…

Aber der Park ist klasse! wenn auch an ein paar Stellen etwas Skuril und etwas zuviel Kitsch!